maßnahmen

Maßnahmen

Kohlenstoff kaufen und stilllegen!

Von den klimaschützenden Ländern, Unternehmen und Organisationen werden überall auf der Welt Kohleminen und Ölbohrungen aufgekauft und anschließend stillgelegt.
Erwünschte Wirkung: Die Weltmarktpreise für fossile Energie steigen – und zwar für alle, nicht nur für die klimaschützenden Länder. Das bedeutet faire Wettbewerbsbedingungen auf dem Weltmarkt anstatt Benachteiligung etwa europäischer Unternehmen durch den europäischen Emissionshandel.

Vor allem aber: Der gekaufte Kohlenstoff bleibt in der Erde – garantiert.

Die kleinteilige regulatorische
Energiepolitik kann beendet werden.
Klimaschutzpolitik vollzieht sich automatisch
durch marktkonformes Handeln.

Energiepolitik

Die chaotische Förderpolitik kann ebenso aufgegeben werden wie die zahlreichen regulatorischen Maßnahmen.
  • Einstellung des europaweiten Handels mit CO₂-Emissionsrechten
  • Einstellung sämtlicher Fördermaßnahmen wie Kaufprämien für Elektroautos, zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse für Energieeffizienzmaßnahmen, garantierte Einspeisevergütungen etc. Ganz wichtig: Einstellung aller Fördermaßnahmen bedeutet auch, dass zukünftig Fehlförderungen, z.B. für wärmegeführte KWK, heiße Wärmenetze oder „strombasierte Kraftstoffe“ vermieden werden.
  • Einstellung sämtlicher regulatorischer Maßnahmen wie CO₂-Grenzwerte für verkaufte Fahrzeugflotten, Energieeinsparverordnung (EnEV), Vorschreiben von Energiemanagementsystemem und Energieaudits u.v.a.m.
Weitere mögliche Maßnahmen:
  • Umlage der EEG-Kosten auf die fossilen Brennstoffe. Die EEG-Umlage verteuert ausgerechnet den Endenergieträger der Zukunft: Strom. Energiewende bedeutet aber, dass nicht nur die Energieerzeugung, sondern auch der gesamte Verbrauchssektor umgebaut werden muss: Weg von den fossilen Brennstoffen, hin zum Strom. EEG-Kosten auf die fossilen Brennstoffe umwälzen bedeutet: Kohle, Öl und Gas werden teurer, Strom günstiger (nicht nur an der Börse, sondern auch für den Verbraucher). Wärmepumpen und Elektroautos werden wirtschaftlicher.
  • Unternehmen, die vom Emissionshandel oder anderen regulatorischen Maßnahmen (CO₂-Flottenzielwerte bei Pkw) befreit werden, werden im Gegenzug dazu verpflichtet, weltweit Lagerstätten fossiler Brennstoffe aufzukaufen und stillzulegen. Damit nützen sie auch ihren eigenen Interessen - vorausgesetzt, sie produzieren im Weltmaßstab effizient und ihre Produkte sind ebenfalls effizient.
    Konkret: Es gibt kein besseres Markteinführungsprogramm für Elektroautos als steigende Kraftstoffpreise*).
    Und ein effizientes europäisches Stahlwerk wird von hohen Kokskohlekosten auf dem Weltmarkt weit weniger getroffen als ein ineffizientes Werk in einem Teil der Welt, in dem es bisher nur billige Energie und keinen Emissionshandel gab.
*) Auch elektrischer Strom wird teurer, wenn fossiler Brennstoff (insbesondere Kohle) teurer wird, aber in geringerem Maße als z.B. Treibstoffe, da er auch aus regenerativen Energiequellen erzeugt werden kann.

Markt

Die Entscheidung über die Förderung des fossilen Kohlenstoffs fällt der Eigentümer der Mine oder des Bohrlochs. Eigentümer sind Staaten oder private Gesellschaften (z.B. „Öl-Multis“). Diese Entscheidung wird nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gefällt:
  • Lohnt es sich, sofort zu fördern und den Erlös zu Marktzinsen anzulegen oder
  • lohnt es sich zu warten, bis die Preise gestiegen sind oder
  • drohen gar fallende Preise?
Die heutige nachfrageorientierte "Klimaschutzpolitik" bewirkt das Gegenteil ihrer erklärten Ziele:
  • Energieeinsparung und regenerative Energien vergrößern das weltweite Energieangebot und halten die Preise der fossilen Brennstoffe niedrig.
  • Eigentümer von fossilem Kohlenstoff müssen damit rechnen, dass durch weitere massive finanzielle Förderung von regenerativer Energie und Elektromobilität die Preise gegenüber dem heutigen Niveau sinken. Das ist ein starker Anreiz, den Brennstoff aus der eigenen Lagerstätte lieber heute als morgen zu verkaufen.
"Kauft Kohlenstoff" ändert das Spiel.
  • Eigentümer von Minen oder Bohrlöchern bekommen eine Perspektive auf langfristig steigende Preise und damit eine starke Motivation, die Förderung zu kürzen. Das lässt wiederum die Preise steigen.
  • Sie bekommen eine Perspektive, den fossilen Brennstoff in ihrer Lagerstätte verkaufen zu können, bevor er aus der Erde geholt wurde. Auch das ist eine Motivation, nicht zu fördern.
  • Sie entscheiden selbst, ob sie gleich verkaufen oder noch eine Weile am gestiegenen Preis mitverdienen wollen.
Ganz klar: Gleich verkaufen ist besser.
  • Wenn es zu harten Klimaveränderungen kommen sollte, werden harte Maßnahmen die Folge sein. Das kann bedeuten, dass man den fossilen Brennstoff überhaupt nicht mehr fördern darf.
  • Durch die technologische Entwicklung und die steigenden Energiepreise werden mehr und mehr „Backstop-“Technologien (vor allem regenerative Energien) wirtschaftlich. Liegt der anlegbare Preis der Backstop-Technologie unter den Förderkosten der Lagerstätte, ist sie nichts mehr wert und braucht auch von den „Stillegern“ nicht mehr aufgekauft werden.
  • Heute schon ist „Carbon Divestment“ zu beobachten. Risikoaverse Investoren ziehen sich zurück: 2014 Rockefeller Stiftung, danach Allianz, AXA, im Februar 2017 auch die Deutsche Bank.*) Das Stilllegen der Kohlenstoffquellen wird eine Signalwirkung auf die Märkte haben. 17 Versicherer haben nach Angaben von Unfriend Coal bereits schätzungsweise 30 Milliarden US-Dollar aus dem Kohlesektor abgezogen**).
*) https://www.energiefirmen.de/news/nachrichten/artikel-32999-deutsche-bank-steigt-aus-kohlefinanzierung-aus
**) https://bizz-energy.com/hannover_re_trennt_sich_von_kohle_investments


Klimaschutz über marktwirtschaftliche Instrumente 

Der Einstieg

Zunächst werden finanzielle Mittel beschafft:
  • Frei gewordene Fördermittel für Energieeinsparung und regenerative Energie.
  • Abgaben auf die Förderung fossilen Brennstoffs.
  • Crowd Funding.
Die Mittel fließen in einen international vewalteten Fonds, etwa eine Stiftung unter UNO-Verwaltung.
Dann folgt ein internationales Kaufprogramm. Der Verkauf von Erdöl- und Kohlevorräten wird international ausgeschrieben. Den Zuschlag erhält, wer das günstigste Angebot macht.
Nach dem Erwerb wird die Lagerstätte versiegelt und bewacht.

Der Prozess

Die Förderung fossilen Kohlenstoffs geht immer mehr zurück. Das Angebot auf dem Weltmarkt wird verknappt. Die Preise für fossile Brennstoffe steigen kontinuierlich. Die Brennstoffenergie muss eingespart oder durch regenerative Energie ersetzt werden. Der Verbrauch fossiler Energie geht zurück und damit auch die Emission von CO₂.
Die Eigentümer der Lagerstätten haben eine Perspektive auf langfristig steigende Preise und die Option, die Lagerstätte vor vollständiger Ausbeutung zu verkaufen - das ist eine starke Motivation, die Förderung zu senken. Der hohe Preis zieht aber auch neue Förderstätten mit höheren Förderkosten auf den Markt, die nun wirtschaftlich geworden sind. Da ihre Gewinnspanne auf den Weltmarktpreis klein ist, können sie günstig erworben und stillgelegt werden. Durch die steigenden Preise werden die Backstop-Technologien (vor allem regenerative Energien) immer wirtschaftlicher, was den Verbrauch der fossilen Energien weiter senkt und die Wirtschaftlichkeit der fossilen Energien verschlechtert.

Das Ziel

Durch den Verbrauchsrückgang wird die fossile Infrastruktur (Ölhäfen, Raffinerien, Tankstellen,...) immer weniger wirtschaftlich und stirbt langsam ab. Der Mengenrückgang verteuert die Verarbeitung und Verteilung der Endprodukte fossiler Energieträger wie Benzin oder Heizöl.
Der Zusammenbruch der fossilen Transport-, Weiterverarbeitungs- und Verteilstrukturen entwertet die verbliebenen Lagerstätten, deren Eigentümer nicht rechtzeitig verkauft haben.

Die Akteure

Die Akteure der neuen Klimaschutzpolitik können sofort aktiv werden. Es ist kein Konsens erforderlich.

Staaten

Staaten und Staatenbündnisse wie die EU handeln unglaubwürdig, wenn sie sich einerseits zum Klimaschutz bekennen und andererseits die Förderung fossilen Kohlenstoffs auf ihrem Staatsgebiet zulassen oder gar Exploration und Förderung finanziell begünstigen.
In Zukunft ist die Extraktion von fossilem Kohlenstoff in Staaten mit Klimaschutzverpflichtung stets mit hohen Abgaben verbunden, die zum Aufkauf und anschließender Stilllegung von Kohlenstoffquellen weltweit eingesetzt werden.

Unternehmen

Unternehmen, die heute unter klimapolitischen Maßnahmen leiden (wie Flottenverbrauchsvorschriften oder Emissionshandel) sollten sofort von den entsprechenden Regelungen befreit werden, wenn sie im Gegenzug in Kauf und Stilllegung fossiler Kohlenstoffquellen investieren.
Erdöl- und kohlefördernde Unternehmen können in Zukunft Partner der Klimaschutzpolitik werden, indem sie in den Buy-Carbon-Fonds einzahlen. Dadurch tragen sie nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern sichern auch hohe Preise der von ihnen verkauften fossilen Energien.

Crowdfounding

Stiftungen oder NGOs wie Greenpeace könnten aktiv werden und Geld sammeln, um sich am Buy-Carbon-Fonds zu beteiligen oder selbst Ölquellen und Kohleminen aufzukaufen und stillzulegen.
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